Brennende Gotteshäuser in Deutschland: zurück in die dunkle Geschichte?
Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage brennt eine Moschee in Deutschland. In zwei Fällen sogar nach demselben Muster. Die Sicherheitsbehörden beeilen sich rassistische Motive auszuschließen – das erinnert an die vielen so genannten „NSU-Morde“, wo die Opfer zu Tätern gemacht wurden.
Deutsche Muslime sind zunehmend über die offenkundige Islamhetze auch in Mainstream Medien besorgt und fühlen sich in ihrer Existenz bedroht. Offensichtlich wird die Sicherheit der Muslime dadurch auf das Spiel gesetzt. Daher gehören die geistigen Brandstifter ebenso mit aller Härte des Gesetzes bestraft, wie die tatsächlichen Täter.
Eine aktuelle Anfrage an die Bundesregierung zeigt einen erschreckenden Anstieg von Übergriffen auf muslimische Gotteshäuser in Deutschland, die in der Öffentlichkeit und sehr vielen Medien kaum Beachtung finden. Mitnichten bekommen diese Verbrechen die gleiche Aufmerksamkeit, auch in der Strafverfolgung, wie dies bei Übergriffen auf religiöse Einrichtungen anderer Glaubensgemeinschaften der Fall ist. Das kann und darf nicht sein! Haben wir denn aus dem NSU-Desaster nichts gelernt?
Wir in der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD):
- Verurteilen aufs Schärfste jegliche Angriff auf Gotteshäuser. Sie zeigen das Maß an Hass und Gewalt.
- Fordern mehr Sicherheit für Muslime und ihre religiösen Einrichtungen. Das Verharmlosen solcher Gewaltverbrechen ist die falsche Antwort und setzt falsche Signale.
- Fordern die Politik auf, deutliche Worte gegen diese Verbrechen zu finden und diesen Taten folgen zu lassen.
- Erwarten eine wachsame öffentliche Meinung gegen solche Gewaltverbrechen und Islamhetze im Allgemeinen.
- Rufen die Muslime und die muslimischen Verbände auf, stärker mit anderen Institutionen aus der Politik und Zivilgesellschaft zu kooperieren um die Islamfeindlichkeit zu bekämpfen und für Aufklärung zu sorgen.
Samir Falah
Präsident der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD)
Köln, den 19.8. 2014