Freitagspredigt vom 29.08.08: Das Fasten: Sinn & Philosophie
Alles Lob gebührt Allah, wir loben ihn, rufen ihn um Hilfe, bitten ihn um Vergebung, und nehmen unsere Zuflucht bei ihm vor unserem eigenen Übel und vor unseren schlechten Taten.
Wen Allah rechtleitet, der kann nicht von einem anderen irregeführt werden, und wen Allah irreführt, der kann nicht von einem anderen rechtgeleitet werden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt, dem Alleinigen, der keinen Partner hat. Und ich bezeuge, dass Mohammed sein Diener und Gesandter ist.
Liebe Geschwister,
Unser Thema heute ist: „Der Sinn und die Philosophie des Fastens“.
Der Prophet- Friede auf ihn- sagte:
„Wer im Ramadan in festem Glaube und in der Hoffnung auf Belohnung fastet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben“
Der Prophet- Friede auf ihn- sagte:
„Wer im Ramadan nachts im Gebet steht, dem werden seine Sünden vergeben“
Und in diesem Monat gibt es eine Nacht, die besser als 1000 Monate ist. Man kann von diesem Monat soviel profitieren, dass der Muslim diese Gelegenheit ausnutzen sollte. Wir sollen uns auf diesen Monat vorbereiten, indem wir Reue zeigen und uns versöhnen und vergeben. Und indem wir uns entschließen in diesem Monat auf die beste Art und Weise zu fasten, die Gebete zu verrichten, uns mit dem Rezitieren und Studieren des Korans zu beschäftigen, Spenden geben, Bittgebete sprechen und Almosen entrichten.
Die Philosophie und den Sinn für das Fasten im Islam:
1. Das Bewusstsein, dass Allah einen sieht, zu stärken und die reine Absicht zu trainieren.
Alle Gottesdienstliche Handlungen werden öffentlich vollzogen, das Gebet wird öffentlich in der Gemeinschaft verrichtet, die Pilgerfahrt genauso. Aber das Fasten ist eine individuelle und direkte Angelegenheit zwischen dem Einzelnen und dem Schöpfer.
Allah, der Erhabene, sagt im heiligen Hadith (überliefert über den Propheten):
„Alle Taten von Adams Sohn sind für ihn außer das Fasten ist für Mich und Ich belohne es“
2. Die Selbstbeherrschung und den Willen stärken:
Fasten schärft das Gewissen und vergrößert die Widerstandskraft. Wir Menschen haben zwei der stärksten Triebe, eine des Hungers und die andere des sexuellen Verlangens. Der Muslim verzichtet auf diese Triebe, während er fastet, und so stärkt er seinen Willen, um alle weiteren Gebote und Verbote einhalten zu können. Als ob Allah, der Erhabene, zu den Fastenden sagt:
„Du hast sogar auf erlaubte Dinge verzichtet, so könntest du auch auf alle verbotenen Dinge verzichten.“
Und hier sagen wir zum Raucher, der im Ramadan bereit ist, auf das Erlaubte zu verzichten, höre mit dem Rauchen auf!
Derjenige(n), der/die seine/ihre Scham nicht bewahrt und zu demjenigen, der sich vom Verbotenen ernährt:
Warum dieser Widerspruch?
Du gehorchst Allah und enthältst dich von Erlaubten, während du fastest, warum kannst du dich von den verbotenen Dingen nicht enthalten?
3. Mitgefühl gegenüber den Armen und den Bedürftigen:
Enthält man sich des Essens und des Trinkens, so erfährt der Mensch, was es bedeutet Hunger und Durst zu haben. Etwas, woran leider immer noch Millionen von Menschen leiden.
Wir fühlen zumindest für einen kurzen Moment, was die Armen täglich erleiden müssen. Und genau dieses Gefühl bringt den Fastenden dazu, mit den Bedürftigen barmherzig zu sein und sie zu unterstützen. Und so spendet man großzügig, von Allahs Gaben.
4. Zeit schätzen lernen:
Wenn man eine Minute vor dem Sonnenuntergang das Fasten bricht, dann ist der ganze Tag ungültig. Genauso, wenn man eine Minute nach der Morgendämmerung das Fasten bricht, dann ist das Fasten an dem Tag auch nicht mehr gültig. Das bedeutet, dass der Islam die Zeit sehr schätzt.
Wenn der Fastende seine Zeit in Sachen vergeudet, die keinen Nutzen bringen, dann hat er den Sinn des Fastens nicht verstanden.
5. Der Sinn der Einheit und der Solidarität:
Die Muslime sollten zusammen anfangen zu fasten und am Tag des Ramadanfestes zusammen feiern. Das stärkt die Einheit und die Solidarität. Bei der Besichtigung der Mondsichel folgen wir ein wissenschaftliches und islamisches Rechtsgutachten des Landes, in dem wir uns aufhalten.
Die lokale Einheit hat vor der globalen Einheit Vorrang, falls diese letzte nicht möglich ist. Wenn die Muslime fasten und abends gemeinsam essen, dann aber Taten begehen, die ihre Gemeinschaft spalten, dann haben sie den Sinn des Fastens nicht wirklich verstanden.
6. Die gesundheitliche Vorteile:
Der Prophet- Frieden und Segen auf ihn- sagte:
„Fastet und werdet bzw. bleibt gesund“.
Es hat sich aus wissenschaftlichen Studien ergeben, dass mit Hilfe von Fasten einige Krankheiten geheilt werden können. Letztes Jahr kam eine Studie über den Nutzen des Fastens heraus, insbesondere bei der Heilung der Körpergelenke und des Übergewichts.
Wir sollten in Ramadan mit unseren Familien und Kindern die Moscheen besuchen und von den zahlreichen Vorträgen profitieren. Dabei können wir die Gemeinschaft und Brüderlichkeit genießen. Möge Allah uns den Ramadan erleben lassen und unsere Tage und Nächte segnen.
Ich sage diese Worte und bitte Allah, mir und euch zu verzeihen!