Freitagspredigt vom 04.07.08: Gemeinsamkeiten der drei Welt-Religionen
Alle Religionen seit Adam bis zum letzten Prophet Mohammed s.a haben drei Gemeinsamkeiten bzw. treffen sich in drei Bereichen.
1. Die erste Gemeinsamkeit ist, dass sie aus derselben Quelle kommen, dh. Sie stammen alle aus demselben Gott. Und Allah sagt im Koran:
[4:163] Wahrlich, Wir haben dir offenbart, wie Wir Noah und den Propheten nach ihm offenbart haben. Und Wir offenbarten Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, den Stämmen (Israels), Jesus, Hiob, Jonas, Aaron und Salomo; und Wir haben David einen Zabur gegeben.
2. Die zweite Gemeinsamkeit ist, dass sie denselben Zweck haben und zwar die Lebensweise der Menschen auf der Erde zu organisieren und Ordnung in unserem Leben zu bringen.
3. Die dritte Gemeinsamkeit und das ist unser Thema heute ist, dass sie alle ein großes Hauptziel verfolgen, nämlich den einzigen Gott zu dienen, und das ist das, was man in der Glaubenslehre: Monotheismus und Einzigkeit des Gottes bezeichnet. Die 3 Religionen rufen die Menschen dazu auf, den einen Schöpfer der Welten zu dienen.
Allah, der Erhabene, bestätigt dies im Koran:
[51:56] Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen.
Wenn wir für einen kurzen Moment stehen bleiben und einen kurzen Monolog mit unserer Seele führen, indem wir folgende Fragen stellen.
- Wer bin ich?
- Wem gehöre ich?
- Warum bin ich überhaupt auf dieser Welt?
Ich bin ein Teil dieser Schöpfung.
Ich komme von Allah und zu Ihm kehre ich zurück. Ich bin hier auf dieser Erde, um Ihm einzig und allein zu dienen.
Aber was heisst eigentlich ALLAH dienen?
Sind das bloße Wörter, die wir aussprechen?
Allah dienen heißt: das tun, was er uns befohlen hat und das zu unterlassen, was er uns verboten hat. Es heisst auch ihm gegenüber demütig zu sein. Dies schaffen wir nur dann, wenn wir ihn kennen. Es fehlt uns Menschen schwer, eine Person zu schätzen, wenn wir sie nicht kennen. Wenn wir Allah nicht gut genug kennen, dann werden wir es auch nicht schaffen, ihm richtig zu dienen.
Und wie kann jemand Allah dienen, wenn man weder seine Vollkommenheit noch seine Erhabenheit noch seine Namen und Attribute kennt?
Daher sollten wir Allah kennenlernen, bevor wir ihn anbeten.
In Sure Al-Fatiha heißt es: [1:5] „Dir allein dienen wir, und Dir allein flehen wir um Hilfe“
Dieses Kennenlernen Allah gegenüber hat aber auch einen anderen Effekt, dass der Gläubige immer wachsam ist. Man gedenkt Allah in jeder Lebenssituation, ob es einem gut oder schlecht geht, ob gesund oder krank ...
Wenn man plant, eine Sünde zu begehen, dann gedenkt man Allah und bleibt fern von dieser Sünde. Allah sagt im Koran:
[7:201] Wahrlich, diejenigen, die dann gottesfürchtig sind, wenn eine Anwandlung Satans sie überkommt, und sich dann ermahnen lassen - siehe, gleich sehen sie (ihren klaren Weg) wieder.
Der Prophet- Frieden und Segen seien auf ihm- sagte:
„Bete Allah so an als, ob du ihn sehen würdest, wenn du ihn nicht siehst, so sieht Er dich“.
Die Gläubigen haben wachsame Herzen und und sehen die Dinge durch Allahs Licht, denn Allah hat sie mit seinem Licht geschützt und so blicken sie ihren Weg durch sein Licht.
Erläuterungen:
- Fiqh: Sammlung sämtlicher Gesetze, die dem Koran und der Sunna entnommen oder von Rechtsgelehrten aus ihnen abgeleitet werden.
- Schariaa: die Gesamtheit der Gebote des Islam
- Fatwa: ist ein islamisches Rechtsgutachten, das in der Regel von einem Mufti (Verfasser eines Rechtsgutachtens als Spezialist für die islamische Jurisprudenz Fiqh) zu einem speziellen Thema herausgegeben wird. Üblicherweise wird eine Fatwa auf Anfrage einer Einzelperson oder eines Juristen (die um eine Fatwa bittende Person wird Mustafti genannt) angefertigt, um ein Problem, das im Rahmen der islamischen Religion aufgetreten ist, zu klären.
- Ijtihad: Bemühen um die Bildung eines selbständigen Urteils in einer Rechtsfrage unter Beachtung der islamischen Regeln.